
Der Eingang zum Beach Club Hotel
Text/Foto: Dr. Szalay Attila
Das Schicksal beschloss für mich, dass ich in der ersten Dekade des Oktobers dieses Jahres am prestigeträchtigsten Master-Tennisturnier teilnehmen konnte. Nämlich bei den Mallorca-2023 Open, dem derzeit weltweit größten und prestigeträchtigsten Seniorenturnier (ITF World Tennis MastersTour-MT1000). Darüber hinaus betreibt eine der Ikonen des Sports, Raffael Nadal, hier seine erfolgreiche Akademie!
Kurz gesagt, es ist wissenswert, dass das Monstertreffen der ITF-Senior-Tennisspieler jedes Jahr fast 600 Wettbewerbe auf seiner sozialen Website ankündigt, von denen die betreffende Veranstaltung als die absolut beste dieser wunderbaren Sportart gilt. Der Standard zeichnete sich durch eine sehr ausgeglichene Ausgeglichenheit aus, da mehrere ehemalige mehrfache Turniersieger bereits in der ersten Runde ausschieden. Ich erinnere mich, wie Fábián Marosán kürzlich in Rom den jungen Spanier Alcaraz vom 130. Platz der Weltrangliste verdrängte – zur allgemeinen großen Überraschung!
Der Anmeldeschalter..
Kurz zur Lage: Das Hotel Beach Club De Sa Cala liegt in einer wunderschönen (Strand mit kristallklarem Wasser, umgeben von Bergen) mediterranen Umgebung, mit fast 400 Zimmern auf einer Fläche von sechs Hektar, davon 45 Tennisplätze innerhalb eines Kilometers - alles erdenkliche für jedes Alter und jeden Bedarf mit entsprechenden Serviceleistungen.
Hauptorganisator ist HELGE ALBRECHT
Übrigens wurde die Marathon-Wettkampfserie (vom 22. September bis 21. Oktober 2023) in fünf Divisionen – nun schon zum 27. Mal – unter der Leitung von Direktor-Chefkoordinator Helge Albrecht und seinen dreißig Mitarbeitern organisiert. Das Gesamtpreisgeld von 15.000 Euro, wovon der Verfasser dieser Zeilen natürlich (zugegebenermaßen für Neider) keinen einzigen Pfennig erhielt, dafür aber umso mehr an Spesen. Es wird daher angegeben, dass die Kategorien 30-45, 50-60 und 65-90 Jahre alt sind (in Klammern möchten wir Sie darüber informieren, dass der Eintritt vor Ort 130 € kostet, was für einen Einzel- + Paarstart gilt). ). Darüber hinaus ist die Stadt Capdepera, 75 km von der Hauptstadt entfernt, auch Austragungsort der Team- und Einzelweltmeisterschaften.

Von den gerade aufgeführten konnte ich mit absoluter Sicherheit für die Außenseiter in der dritten Liga starten, da die genannten Hunderte Teilnehmer aus genau einem halben Hundert Ländern (ich habe mindestens 50 Flaggen gezählt) bei diesem Wettbewerb ankamen. Selbst innerhalb dieses Rahmens konnte jeder Teilnehmer nur an zwei der drei Wettbewerbe (Einzel, Doppel und Mixed-Doppel) teilnehmen. Im Gegensatz zu den 30 Wettbewerben, die der Ungarische Senioren-Tennisverband landesweit veranstaltet, bei denen wir uns in allen dreien meist sozusagen gegenseitig das Blut aussaugen.
Von vorne die Szatmáris: Edit und ihr Józsis Ehemann
Nun, es ist interessant festzustellen, dass ich wieder einmal mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass Ungarn, die über die Grenze gezwungen/verschleppt wurden, überall auf der Welt aufeinander treffen können. Diesmal geschah es auch, da ich dachte, ich würde bereits in der Kavalkade des ersten Tages ungarische Stimmen entdecken, unter die wir uns natürlich mischten. Wie sich später herausstellte, sind Ádám Antal (Heim-Tennismeister mit der deutschen Mannschaft) und József Brendli inzwischen deutsche Staatsbürger (seit 1972 bzw. 1985), haben sich aber vor einem Jahrzehnt hier auf Mallorca kennengelernt, als sie aus Siebenbürgen kamen. Genauer gesagt versuchten beide ihr Glück mit ihren Frauen in Szatmár, erstere in der nördlichsten Provinz Deutschlands, Józsi und ihre Ehefrau Edit in der bayerischen Landeshauptstadt München. Seitdem kann man schon fast von Stammgästen auf Mallorca sprechen, da Ádi bisher zwölf Mal und sein Freund sechs Mal bei dem betreffenden Wettbewerb angetreten sind. Ansonsten unterzeichneten sie zum dritten Mal als Paar einen Vertrag miteinander. Mittlerweile habe ich von ihnen erfahren, dass sie beide großartige Sportler sind: Denn damals spielte man in Rumänien noch Fußball und Tischtennis, und auch in der letztgenannten Sportart kann Ádám (als Mitglied der rumänischen Nationalmannschaft) auf eine stolze Leistung zurückblicken mit einem Meistertitel.
Und wenn es eine Gans ist, soll sie fett sein – hieß es früher, denn die knapp eine Million Einwohner zählende Insel ist eng mit dem Namen Raffael Nadal, dem mehrfachen Weltmeister im Tennis, verbunden. Denn es betreibt derzeit erfolgreich seine Akademie in der Stadt Manocor, wo den Kindern wohlhabender Eltern 44 Plätze zur Verfügung stehen (32 Hartplätze, neun Schlackenplätze und drei überdachte Plätze). Wir fügen stillschweigend hinzu, dass pro Person und Jahr 300.000 Euro für Studiengebühren gezahlt werden müssen. Auch hier zeigt sich, wie viel Geld im Lager der Profisportler auf dem Spiel steht. Im Übrigen wurde das 25-Jahre-Jubiläumstreffen von Nadal als Hauptschirmherrn eröffnet, zum aktuellen 27. konnte er aufgrund seiner sonstigen Verpflichtungen leider nicht kommen.
Die ungarische Flagge ist eine von fünfzig
Am ersten Tag unseres einwöchigen Aufenthalts hier (mit den 4 unten genannten + den 2 aus Siebenbürgen oben) – für mich ein Tag ohnegleichen – hieß es: Ungarn fahren zur See, aber sofort! Zu meiner großen Freude gibt es 150 m vom Vier-Sterne-Hotel entfernt eine kleine Meeresbucht, in der Anfang Oktober ungewöhnlicherweise die Wassertemperatur über 25 °C lag, bei einer Temperatur von fast dreißig Grad. Das Charakteristische bzw. Besondere an dem durchsichtigen Wasser war, dass man sich darin nicht aufhalten durfte, man musste immer in Bewegung sein. Denn die Minifische (ungefähr so groß wie ein kleiner Fisch) kreisten in Schwärmen und griffen dabei die Standbeine an. Als ob eine Mücke oder eine Wespe mich vom Gefühl her stechen würde. Und was für mich ein noch unvergesslicheres Erlebnis war, als ich an den roten Bojen vorbeischwimmte: Denn das lange Lied der Kolumbianerin Shakira über den Betrug ihres Mannes traf meine Ohren mit einem aktualisierten – man könnte sagen, bereits zu Tode gespielten Lied auf Radiosendern. Für diejenigen, die nicht wissen, worum es geht: Der Ehemann des Weltstars Pique, einer der Verteidiger der Fußballmannschaft von Barcelona, hat seine Frau verlassen, die bereits aus Spanien (mit ihren beiden gemeinsamen Kindern) nach Florida gezogen ist.
Da es das prestigeträchtigste Tennisturnier meines Lebens ist, ist es vielleicht verzeihlich, wenn ich unseren Nicht-Tennis-Lesern einen etwas detaillierteren Bericht über das erste Spiel unseres Mixed-Doppels gebe. Darüber hinaus ist uns das alles am 1. Oktober (Sonntag) passiert, offensichtlich und erwartungsgemäß im Kampf der Außenseiter. Denn dank der Automatenauslosung bekamen wir unseren Gegner von der Weltrangliste, einen deutschen Tennistrainer, der bisher zu jedem Wettkampf (also bereits zum siebenundzwanzigsten Mal) nach Mallorca kam. Und seine Partnerin war eine aktive Spanierin mit Dutzenden begeisterter Unterstützer.
Nun ja, der Punkt ist: Ildikó Sitzwohl, meine Tennispartnerin aus Szombathely, und ich konnten hier in dieser Besetzung unser Debüt geben, so dass ich eine Altersgruppe zurück zu den Jüngeren gehen musste. Denn nach den Wettbewerbsregeln ist dies möglich, die Regeln erlauben jedoch keinen Aufstieg in die andere Richtung, sodass der Jüngere nicht zu den Älteren stoßen kann. So folgte nach ein paar Minuten Aufwärmen der übliche Schlägerspin (runter oder hoch), der aufgrund der starken Sonne leider nicht zu unseren Gunsten ausfiel. Natürlich haben wir auch den ersten Boom verloren (im engsten Kampf, der möglich war, ein direktes Kopf-an-Kopf-Rennen in fast zehn Minuten). Dann kam der ungerade Wechsel, bei dem wir das Spiel in drei Minuten ohne Knochen (Low Game) ausgleichen konnten. Tatsächlich haben wir auch die nächste relativ reibungslos gemeistert, so dass wir etwas freier beginnen konnten – zur günstigeren schattigen Seite. Am Ende gewannen wir den ersten Satz mit 6:3, den zweiten Satz gewannen sie jedoch mit 6:4. Erst dann kam die längere (Zehner-)Abkürzung – der Tiebreak im Original-Englisch, bei dem wir es wie üblich mit 8:2 laufen ließen, aber am Ende stand es auf der Wettkampfrichtertabelle 10:5, womit wir das Viertel Finale erreichen konnten.
Der nächste Nachmittag war unser aufregendster Tag, denn durch einen Sieg über den Zweitplatzierten hätten wir das Mekka der Tennisspieler mit einer Bronzemedaille verlassen können. Doch dieser Traum scheiterte natürlich, denn wir hatten mit der Österreicherin Szilvia Reigl (EM-Siegerin) und dem Kanadier Marc Pepin (mehrmals mitgereister Senioren-Weltmeister) eine noch stärkere Gegnerin. Aufgrund dessen ist es verständlich, dass wir auch mit unserem einen Reiher glücklich sein konnten. Es ist anzumerken, dass ihr üblicher Saldo in dieser Kategorie bisher ein Gold- und zwei Silbermedaillen beträgt. Somit war klar, dass wir – salopp gesagt – vom Feld gespült wurden.
Zur Entspannung oder als interessante Tatsache erzähle ich Ihnen die folgende Geschichte. Nach meinem ersten Herren-Doppel (wir schieden in der ersten Runde gegen einen englischen Arzt aus) spionierte ich im Restaurant des Tennis Centrums herum und suchte nach jemandem, den ich kannte, während ich ein paar kalte Limonade trank. Weil ich mein Portemonnaie nicht aus dem Hotel mitgebracht habe, wohlwissend, dass in dem kleinen Korb, der ohnehin an die Teilnehmer geht, neben dem Handtuch auch eine Flasche Mineralwasser für jeden dabei war. Nur war es bei der ungewöhnlich hohen Temperatur zumindest für meine Bedürfnisse nicht kalt genug – deshalb stolperte ich zur Theke. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Kellner kam man jedoch nicht auf die stehenden Gäste zu sprechen. Vielleicht erkannte ein elegantes Paar an einem der Vierertische diese Situation, als es die Fremden freundlich und mitfühlend zu sich zum Tisch einlud. Nach ein paar Minuten Plauderei stellte sich heraus, dass sie als Zuschauer aus ihrer Villa im nahegelegenen Dorf gekommen waren, nachdem sie zuvor schon mehrmals an diesem Wettbewerb teilgenommen hatten. Der freundliche Mann in meinem Alter, Radka Martinicova, kam aus der Schweiz, seine Partnerin aus Prag. Bedauerlicherweise gaben sie aufgrund ihrer üblichen Knieprobleme bekannt, dass sie den Wettkampf beendet hatten, obwohl die junge Radomila Krupicka, gesegnet mit einem fantastisch guten Körperbau, zweimal auf der höchsten Stufe des Podiums stehen konnte. Wie es bei solchen Treffen üblich ist, wurde ich im Chat über viele Dinge informiert: Ungarische Prominente sprachen darüber, nicht nur über Spitzensportler, sondern auch über andere Themen – ich konnte stolz meine Ungarischkeit bekennen. So setzte sich der Slogan „Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden“ durch. Und dann der Witz: Sie luden mich freundlicherweise auf ein Pint Bier ein und boten mir im Gegenzug – als Ausgleich zum Wandern – eine Gegenleistung aus Budapest an.
In der Berichterstattung kann die über den Erwartungen liegende Leistung der Ungarn eindeutig als erfolgreich bezeichnet werden, unter denen István Vass aus Unterkarpatien im Finale mit seinem argentinischen Partner verlor (und somit dem Gegner in beiden Sätzen das Spiel abjagen konnte). Neben ihm (in alphabetischer Reihenfolge: Ildikó Sitzwohl, Attila Szalay und Katalin Széman) erreichten sie als Vertreter unseres Landes das Viertelfinale, wo sie mit nur einem Sieg als Bronzemedaillengewinner von der Insel hätten zurückfliegen können. Leider klappte dies bei keinem von beiden, selbst die niederländische Verstärkung reichte für Letzteren nicht aus.
Unser gemischtes Paar
An dem Turnier nahmen übrigens Dutzende professionelle Tennisspieler teil, von denen ich als Einziger es schaffte, das letzte Match des Australiers Glenn BUSBY zu sehen, nämlich das spannende Match gegen den anderen mehrfachen deutschen Weltmeister, Norbert Henn. Gemeinsam mit den Zuschauern brachten wir am Ende der erstaunlich langen Schläge immer wieder mit großen Ovationen unseren größten Respekt zum Ausdruck. Und was für mich eine besonders große Freude war: Ich war der Erste, der nach meinem ein paar Minuten langen Bericht ein Autogramm vom Gewinner erhielt. Unter anderem erfuhr ich von ihm, dass sie acht Mal gegeneinander antreten konnten: Glenn gewann sechs Mal, während Norbert zweimal die oberste Stufe des Podiums erreichen konnte.

Glenn in der Mitte, Henn rechts, Attila links
Ich stelle noch einmal fest, dass Ersterer derzeit Direktor der Kooyong International Tennis Academy ist. An ihn, genauer gesagt an seine fantastische Beinmuskulatur, dachte ich an Olympiateilnehmer Hermann Maier, einen Weltklasse-Skirennläufer, mit dem ich ein Interview führte – in diesem Jahr in Österreich (Flachau). Um ehrlich zu sein, war ich immer noch beeindruckt von der körperlichen Erscheinung, den fantastischen Muskelbündeln. Wenn man bedenkt, wie viel Training/Verzicht und was für eine sportliche Arbeit hinter dem Anblick stecken kann, könnte man darüber einen eigenen Roman schreiben.
Die unterschrift von Glenn Busby...
Alles in allem können wir sagen, dass unser Quartett, das mit der Gelassenheit der Underdogs in den Ring ging, das gesteckte Ziel über die Erwartungen hinaus erreicht hat. Dieser kleine Ausguck war für uns alle eine große Lektion, denn in solchen Zeiten kann man sich der Tatsache stellen, dass es noch viel aufzuholen gibt ...